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Expo Real: Ist ESG noch ein Wertetreiber?

13. Oktober 2023

Allgemeines

Im Immobilienbereich entwickelt sich ESG derzeit zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Asset Managements: Sowohl Investoren als auch die Finanzierungsseite setzen sich zunehmend mit dem Thema ESG auseinander. Dabei wandelt sich jedoch das Paradigma von ESG als Wertetreiber hin zu ESG-Verzicht als Wertvernichter. Die Erfüllung von ESG ist das neue „Normal“, die Nichterfüllung schlägt sich in niedrigeren Bewertungen nieder.

Für die Veranstalter der Expo Real, die vom 4. bis 6. Oktober in München stattfand, ist ESG ein so entscheidendes Merkmal, dass sie es zu einem Schwerpunktthema der diesjährigen Messe gemacht haben. Vermögensverwalter erwarten von Immobilienunternehmen, dass sie sich mit den ESG-Anforderungen auseinandersetzen, entsprechend handeln – und dies nachvollziehbar dokumentieren. Beim Rundgang über die Messe spitzte sich diese Beschreibung noch einmal deutlich zu: Die großen Häuser kaufen überhaupt nur noch Objekte mit erstklassigen ESG-Ergebnissen. Die Frage ist nicht mehr, ob ein Objekt ESG-Kriterien erfüllt, sondern in welchem Maße und welche Aspekte nicht abgedeckt sind.

ESG-Strategien beeinflussen den Marktwert

Dass sich ESG-Strategien auf die Kapitalwerte auswirken, beschreibt die Immobilien Zeitung (Paywall!). Demnach versuchen global agierende Asset Manager zunehmend, die je nach Land und Region unterschiedlichen Nachhaltigkeitsanforderungen in ihren Portfolios abzubilden. Mit zunehmender Regulierung auf der einen Seite und staatlichen Anreizen für grüne Immobilien auf der anderen dürfte die Wertentwicklung von Assets künftig stark von ihrer ESG-Konformität beeinflusst werden. Dies könnte zu einem „grünen Wertaufschlag“ für Immobilien mit geringem C02-Ausstoß führen – allerdings ist ein Abschlag für „braune“ Gebäude wahrscheinlicher.

ESG-Trend schafft neue Geschäftsmodelle

Aber nicht allein auf die Gebäude wirkt sich der Trend zu ESG als neuer Normalität aus. Es entstehen auch viele neue Angebote und Dienstleistungen, die die Transformation gestalten. So beschreibt Konii beispielsweise die „Tech for Impact Map“, eine Liste von 100 innovativen Lösungen für die Real Assets ESG Transformation, mit der PwC nach München gekommen ist. Aus über 400 Bewerbungen hat ein Expertenteam von PwC Deutschland und BUILTWORLD die 100 besten Firmen entlang des gesamten Immobilien Lebenszyklus und im Sinne der UN Sustainable Development Goals ausgewählt. Grundlage war ein vollumfängliches Verständnis der ESG-Kriterien sowohl für Bestandsgebäude als auch Neubauten. Es zeigt sich, dass trotz der spürbaren Krise die Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle nah an den Kundenbedürfnissen ausrichten, weiterhin ihre Finanzierungsrunden abschließen und Unterstützung aus der Branche erhalten. (cbl)