Es tut sich ein Generationenkonflikt beim Thema Nachhaltigkeit in der Geldanlage auf. Fast jeder Zweite unter 35 will mit seinem Geld die Welt positiv beeinflussen, bei Menschen über 55 betrifft dies gut ein Viertel der Befragten. Dies hat der Asset Manager Fidelity in einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 2.000 Deutschen herausgefunden. Demnach sind jüngere Bevölkerungsgruppen nicht nur mehr sensibilisiert, sondern auch besser informiert. Jedoch ist das Versprechen von Nachhaltigkeit kein garantierter Erfolgsfaktor für Unternehmen..

Nachhaltigkeitsversprechen von Unternehmen unabhängig prüfen

Während nur jeder Sechste der über 55-Jährigen schon einmal den Begriff ESG-Investing gehört hat, zeigen sich die Jüngeren besser informiert. Über ein Drittel der jüngeren Befragten können mit dem Fachwort, das für die Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Faktoren sowie verantwortungsvolle Unternehmensführung steht, etwas anfangen. Dabei hegen 44 Prozent der 18– bis 34-Jährigen den Wunsch, dass sie die Welt mit ihrem Geld positiv verändern. Die jungen Leute lassen ihren Worten anscheinend auch Taten folgen. 41 Prozent der 18– bis 34-Jährigen, die bereits in Wertpapiere investiert haben, tun das eigenen Angaben zufolge vorwiegend nachhaltig. Bei den über 55-Jährigen sind dies gerade einmal 17 Prozent.

Ein Grund für die unter 35-Jährigen für diese Investitionsentscheidung liegt darin, dass sie Nachhaltigkeit als langfristigen Erfolgsfaktor für Unternehmen wahrnehmen. So meint ein Drittel der jungen Leute, dass Unternehmen nicht bestehen können, ohne sich um Nachhaltigkeit zu kümmern. Insofern könnte die Studie auch darauf hindeuten, dass sich Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor für Unternehmen im Rekrutingprozess entpuppen könnte.

In einem Punkt sind sich die Befragten über alle Altersklassen hinweg jedoch einig: Mit einem Anteil von 44 Prozent gibt annähernd der Hälfte der Deutschen an, dass ihnen eine Instanz zur Überprüfung der Nachhaltigkeitsversprechen, die die Unternehmen abgeben, fehle. (cbl)