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Risikoberichterstattung bei Banken muss auf den Prüfstand

20. Juli 2021

Allgemeines · Umwelt

Was in der Autoindustrie die Manipulation von Abgaswerten ist, könnte für Banken die Finanzierung von Klimasündern werden, berichtet der Nachrichtensender n-tv. In den nächsten Jahre könnte eine Klagewelle auf die Geldhäuser zurollen. Ein weiterer Angriffspunkt wären als nachhaltige deklarierte Anleihen, die ihrem Ruf nicht gerecht werden. Nachhaltigkeit sei der Anstoßpunkt für die nächste Klagewelle, zitiert n-tv einen nicht namentlich genannten Spitzenmanager eines europäischen Geldhauses. Banken können sich angreifbar machen, weil sie klimaschädliche Geschäfte über Kredite oder Kapitalmarkt-Platzierungen finanzieren.

Einer Erhebung der London School of Economics zufolge seien zwischen 1986 und Mai 2021 weltweit 1.841 Klimaklagen eingereicht worden, 191 davon alleine in den 13 Monaten bis Ende Mai 2021. Immer mehr Fälle richten sich gegen einzelne Firmen. Aktionärsberater ISS vergleicht die Urteile gegen die Tabak- und Asbest-Branche als Beispiele mit den potenziellen Klima-Klagen: Den Opfern wurden Hunderte von Milliarden Dollar an Entschädigungen zugebilligt. Die Klimakrise sei mit Blick auf mögliche Gesundheits- und Wohlstandsschäden noch viel größer.

Simmons & Simmons-Anwalt Daniel Kendziur warne laut n-tv vor einer Klagewelle für den Finanzsektor, die die Ausmaße des Dieselskandals für die Autobranche erreichen könnte.

Wer klimaschädliche Projekte in seinem Kreditportfolio hat oder es bei der Verwendung von über Green Bonds eingesammelten Kapital nicht so genau nimmt, sollte besser auch mal seine Risikoberichterstattung unter die Lupe nehmen, sofern er nicht auch noch nachhaltig Ärger mit seinen Aktionär:innen riskieren möchte.