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Führungskräfte nehmen Verantwortung ernst

20. Oktober 2021

Allgemeines · Governance

Zuerst die gute Nachricht: Laut Umfrage der Wertekommission im Mai/Juni 2021 unter 536 Führungskräften nimmt die Bedeutung von Kernwerten wie Vertrauen, Verantwortung, Respekt, Integrität, Nachhaltigkeit und Mut im Unternehmenskontext tendenziell eher zu als ab. Die Wertekommission setzt sich aus Führungskräften verschiedener deutscher Unternehmen und Institutionen zusammen. Sie führt sei 2006 regelmäßig Befragungen von leitenden Angestellten und Vorstandsmitgliedern durch.

Die nicht ganz so gute Nachricht: Nicht einmal der Hälfte aller Befragten waren die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ein Begriff. Nur 40 Prozent gaben an, dass ihnen diese Ziele, die offiziell UN Sustainable Development Goals (SDG) heißen, bekannt seien. Das ist bemerkenswert. Denn drei Viertel der Führungskräfte sind von der Mitverantwortung der deutschen Wirtschaft bei der Umsetzung eben jener SDG überzeugt. Diese Ziele waren im Herbst 2015 von den UN-Mitgliedstaaten verabschiedet worden. Sie sollen bis 2030 erreicht sein. Immerhin bekannte sich die übergroße Mehrheit der Befragten dazu, Beiträge zu deren Erreichen leisten zu können. Nachdem ihnen die Ziele erläutert wurden.

Eine weitere Problematik tut sich auf, zieht man die Verbindung zur Vergütung dieser Führungskräfte. Diese soll zunehmend an ESG-Ziele geknüpft werden, wie wir berichteten. Stellt sich die Frage, ob diejenigen, die auf Grundlage des Erreichens von ESG-Zielen vergütet werden, überhaupt umd deren Bedeutung und ihre Zusammenhänge wissen. Es dürfte eine recht verfehlte Vergütungsstrategie sein, wenn sich der ESG-Anteil als reine Abhak-Übung entpuppt. Dazu wäre es sicher sinnvoll, die SDG der UN breiter bekannt zu machen. Das ist der Wertekommission mit ihrer Umfrage offensichtlich gelungen. (cbl)