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Capital und Statista passen Methode für C02-Spar-Ranking an

5. Oktober 2021

Allgemeines · Umwelt

Mit Ranglisten ist es ja so eine Sache. Medial lassen sich sich gut vermarkten, aber die Aussagekraft muss meist hinterfragt werden. Das ist wohl auch dem Magazin Capital und dem Datenanbieter Statista aufgefallen. Nachdem sie im Januar Zalando (hier der Link zum Beitrag aus dem Januar) als klimabewussteste deutsche Unternehmen gekürt hatte, kündigen sie nun die Veränderung der Methode zur Ermittlung des Rankings an (und zwar hier).

In der bisherigen Berechnung wurde nur die direkten Eigenemissionen der Unternehmen berücksichtigt, also solche, die direkt mit der Herstellung von Produkten und Dienstleistungen entstanden sind („Scope 1“-Wert) sowie die in Zusammenhang mit dem Stromverbrauch entstandenen Treibhausgase („Scope 2“-Wert). Daneben tragen viele Firmen aber auch die Verantwortung für indirekte Emissionen (Scope-3-Werte), die etwa durch die Anlieferung von Rohstoffen oder durch Auslieferungen von Waren verursacht werden. Solche Daten weisen viele Unternehmen bislang nicht oder nur unzureichend aus.

Künftig soll neben der bisherige Berechnung der Emissionsintensität (der sogenannten Compound Annual Reduction Rate – CARR) mit einer Gewichtung von 80 Prozent in das Ergebnis einfließen auch die Scope-3-Werte einfließen. „Die restlichen 20 Prozent werden für die Qualität der Scope-3-Werte vergeben: je nachdem ob, seit wann und in wie vielen Kategorien sie bilanziert werden, ob es entsprechende Ratings gibt (Carbon Disclosure Project – CDP) und ob bereits anspruchsvollere Klimaziele (Sciences Based Target Initiative – SBTI) verankert sind“, so die Ankündigung.

Statista hat im vergangenen Jahr die CO2-Emissionsdaten von 2 000 börsennotierten Konzernen, großen Mittelständlern und Familienunternehmen zusammengetragen und verglichen. Im Zentrum der Studie soll die Frage, welchen Unternehmen es gelinge, CO2-Emissionen zu reduzieren, ohne dadurch Umsatz- oder Produktionswachstum einschränken zu müssen. Das aktuelle Ranking wird von Zalando angeführt, das seine CO2-Emissionen innerhalb von vier Jahren um 40,9 Prozent reduziert habe.

Ist der Spitzenreiter wirklich der Klima-Champion?

Natürlich kommt bei einem solchen Ranking der Basiseffekt zu tragen: Wer von einem hohen Anfangswert startet, der kann im Zweifel seine Emissionen leichter senken als diejenigen, die ohnehin schon klimaschonend produzieren. Den Spitzenreiter als das klimabewussteste Unternehmen zu küren, könnte daher vermessen sein.

Auch in diesem Jahr wird Statista die relevanten Daten aktiv recherchieren und ermuntert gleichzeitig allen Unternehmen und Organisationen, ihre Daten selbst für diese Studie einzureichen. Hier geht es zum Registrierungsfragebogen. Die Teilnahme ist unentgeltlich und bis Ende Oktober möglich. Weitere Informationen dazu bei Statista. (fra)