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Diversität im Asset Management

11. September 2021

Allgemeines · Governance · Soziales

Es ist gar nicht so, dass wir uns bei ESG-news.online besonders auf das Frauen-Thema eingeschossen haben. Wir berichten halt so viel darüber, weil wir in letzter Zeit sehr viele bemerkenswerte Informationen dazu bekommen. Vor zwei Tagen machte die neue KPMG-Studie die Runde, die die Diversität bei den Asset Managern unter die Lupe nimmt. Diese halten wir vor allem dessen für berichtenswert, weil Investoren selbst im Gespräch mit Vorstand und Aufsichtsrat von Unternehmen zunehmend auf Geschlechtergerechtigkeitachten, wie wir berichteten.

Diversität im Asset Management sollte also ein Thema mit hoher Relevanz in puncto Glaubwürdigkeit und Konsequenz darstellen. Leider gibt es auch im Fondsbusiness nach wie vor noch reichlich Raum für Verbesserungen. Zwar unternimmt die Branche mittlerweile einiges, um für Frauen attraktiver zu werden, aber offenbar noch nicht genug. Die Befragung hat KPMG gemeinsam mit den Fondsfrauen und der Universität Mannheim durchgeführt.

Ehrlich gesagt, sind die positiven Nachrichten bei den Diversitätsverbesserungen im Asset Management auch nur mit der Lupe zu finden. Zwar könnte man meinen, dass der Frauen-Anteil von 42 Prozent bei den Einsteiger:innen recht erfolgreich ist angesichts der Tatsache, dass nur gut ein Viertel der Bewerbungen von Frauen stammt. Allerdings fehlen hierzu wichtige Hintergrunddaten, z. B. zum Qualifikationsniveau der Bewerber:innen oder zur absoluten Anzahl der Stellen. Schwerer wiegt wohl doch, dass Frauen mit Blick auf die variable Jahresvergütung durchschnittlich 31 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

Vielleicht sollten sich Arbeitgeber einfach die Frage einmal völlig neu stellen: Was macht sie denn für weibliche Bewerberinnen so interessant? Warum soll eine Frau bei ihnen anfangen, wo sie doch den Gender Pay Gap auch woanders, vielleicht mit weniger Überstunden bekommen kann? (cbl)