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Wenn Diversität sich in rosa Produkten erschöpft …

23. November 2021

Soziales

Es ist eigentlich kein neues Thema, aber offenbar immer noch nicht gelöst: Glaubwürdige Diversität ist keine Frage von rosa Produkten. Es ist ein Gesamtkonzept, das beim Besetzen von Schlüsselpositionen auf allen Führungsebenen beginnt und sich im Produktangebot fortsetzt. Darauf wies jüngst Amarachi Seery, Sustainability Analyst bei Janus Henderson Investors in einem Beitrag hin. Ihrer Ansicht nach erfüllen viele Unternehmen mit ihrem Angebot nicht die Anforderungen, die ein geschlechtsneutrales Produkt zu einem wirklich inklusiven Produkt für Frauen machen. Damit gehe nicht nur ein erhöhtes potenzielles Risiko einher. Denn zum Teil seien für Frauen wirklich gefährliche Produkte auf dem Markt. Auch verzichteten diese Unternehmen auf ein erkleckliches Umsatzpotenzial.

Ihre Ausführungen sind in doppelter Hinsicht interessant: Zum einen führt Seery aus, dass quantitative Kriterien nicht ausreichen, um die „Frauenfreundlichkeit“ von Unternehmen zu dokumentieren. Zum anderen wird deutlich, dass diese Aspekte vermehrt von Investoren abgefragt werden. Mit 362 Mrd. Euro AUM ist Janus Henderson Investors kein kleines Haus. Unternehmen tun also gut daran, ihre Berichterstattung zu überdenken.

Angaben wie der prozentuale Anteil von Frauen in Vorstand, Geschäftsleitung oder auf anderen Ebenen der Belegschaft werden zukünftig nicht mehr ausreichen. Auch qualitative Kriterien wie die Unternehmenskultur oder eben das an Bedürfnissen von Frauen ausgerichtete Produktangebot finden Berücksichtigung. Dabei geht es zu allerletzt um rosa Produkte. Es geht um Passformen, funktionale Ausstattung und spezifische Erfordernisse aus der Perspektive von Frauen – mehr oder weniger das gesamte Geschäftsmodell also. (cbl)